Vorhänge nähen – ganz ohne Nadel und Faden!

Nina Neukowski Nina Neukowski
Monsoon 2014, Chivasso BV Chivasso BV Pencere & Kapılar
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Vorhang auf – denn heute zeigen wir euch, wie man einfach und schnell Vorhänge selber anfertigen kann und das ohne lästiges Nähen. Nicht jeder hat eine Nähmaschine im Haus oder die nötige Fingerfertigkeit, um die eigenen Vorstellungen für ein gelungenes Interieur mit eigens ausgewählten Textilien selbst umzusetzen. Vorhänge sind ein äußerst beliebtes und sinnvolles Wohnaccessoire, das bei richtigem Einsatz die Raumwirkung völlig verändern kann. Wir verraten euch in sechs einfachen Schritten, wie ihr eure ganz eigenen Vorstellungen einfach selbst umsetzen könnt – und das ganz ohne den mühseligen Griff zu Nadel und Faden!

Schritt 1: Die perfekte Wahl der Textilien

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Für eine individuelle Gestaltung des Wohnraumes ist die Auswahl der Textilien von großer Bedeutung. Textilien vermitteln heimeliges Flair und unterstreichen den eigenen Einrichtungsstil. Neben ihrem Einsatz als Sichtschutz bietet die Verwendung von Vorhängen den Vorteil, dass die Raumatmosphäre mit ein paar Handgriffen schnell geändert werden kann. Wählt man einen passenden Stoff aus, lassen sich auch stimmige Kissen oder Tischdecken im selben Stil gestalten und ermöglichen so eine harmonische Außenwirkung. Ob verspielte Stoffe mit Blumendruck, eher gradlinige Textilien mit kühler Farbgebung, bunte Farbtupfer, Pastellfarben oder dunkle Eleganz – hier ist der eigenen Kreativität kaum eine Grenze gesetzt. 

Vorhänge können sogar einen Einfluss auf die Raumwirkung haben. So kann man etwa Stoffe mit vertikalen Linien wählen, um niedrigen Räumen optisch zu mehr Höhe zu verhelfen. Leichte Textilien mit freundlicher Farbgebung hellen dunkle Räume auf und verspielte, florale Muster sorgen für mehr Esprit. Bunte Farben, Stoffe mit Texturen und Mustern sorgen für Frische, während dunkle, schwere Stoffe für eine heimelige Wohlfühlatmosphäre sorgen. Neben der harmonisierenden Wirkung kann ein eher minimalistischer Einrichtungsstil durch die Verwendung von Vorhängen gekonnt gebrochen werden. So kann man dem Raum schnell mit einem immer wieder veränderbaren Akzent eine interessante Wirkung verleihen.

Schritt 2: Das benötigte Werkzeug

Nadel und Faden bleiben bei uns einfach im Schrank! Aufbügeln ist grundsätzlich einfacher als nähen und ist auch für Ungeübte kinderleicht. Die richtige Länge des Vorhangs ist immer der Raum- und Fensterhöhe anzupassen und mit einem Saumband lässt sich der Vorhang einfach und schnell auf die passende Länge bringen. Ein Saumband ist ein klebendes Saumvlies, das aufgebügelt wird. Das Band enthält einen Kleber, der sich durch das Aufbügeln erhitzt und sich so fest mit dem Stoff verbindet. Ein Saumband erhält man u.a. in Kurzwarengeschäften als Meterware in verschiedenen Breiten. Neben dem ausgewählten Vorhangstoff braucht man lediglich eine Schere und ein Bügeleisen, also Dinge, die in jedem Haushalt zu finden sind. Und als kleiner Tipp: Auch für das problemlose Säumen von Kleidung, wie Hosen oder Röcken, eignet sich das Saumband ganz hervorragend.

Schritt 3: Die Wahl des passenden Materials

Wichtig für ein gutes Endergebnis ist die Materialgebung des Stoffes. Die Material- und Musterauswahl sind groß und so ist man am besten beraten, wenn man den Stoff bei der Auswahl zuvor anfassen kann. Stoffe, die nicht allzu schwer sind, eignen sich für Vorhänge am besten. Neben zahlreichen Mischgeweben mit Polyesteranteil ist Leinen ebenfalls ein Material, das sich durch seine Langlebigkeit auszeichnet. Für Schlafzimmer sind eher schwerere, doppelt vernähte Stoffe mit Futter gut geeignet. Diese Textilien mit Verdunklungs- und Schallschutz-Effekt sorgen für angenehme, nächtliche Ruhe. Leichte, fließende Stoffe eignen sich bestens für den Einsatz in den anderen Räumen. Beliebt sind zarte Stoffe in weiß oder sanften Pastelltönen, die die Fenster gekonnt einrahmen. Dickere Stoffe mit flauschigen Texturen sorgen im Winter dafür, dass die Wärme im Raum bleibt. Bei einem Raumausstatter kann man sich zur Wahl des richtigen Stoffes ausführlich vom Fachmann beraten lassen und gleichzeitig zahlreiche Stoffe in den Musterbüchern hautnah erleben.

Schritt 4: Mit dem Bügeleisen den Streifen an den Saum bügeln

Es empfiehlt sich den ausgewählten Stoff vor der Anbringung des Saumbands gründlich zu bügeln, um eine möglichst glatte Fläche zu erhalten. Nun wird das Saumband auf die exakte Breite des Stoffes abgemessen und in entsprechender Länge abgeschnitten. Anschließend wird die passende Länge des Vorhangs gemessen und der Saum passend zwei Mal umgeschlagen. Anschließend bügelt man nach Anleitung das Band auf und zwar an der Stelle, wo es den überlappenden Bereich des umgeschlagenen Randes völlig bedeckt. Hier ist ein gründliches und mehrfaches Überbügeln ratsam. Jetzt ist es wichtig, das Ganze gut auskühlen zu lassen, erst dann kann der Vorhang aufgehängt werden.

Schritt 5: Die Befestigung des Vorhangs

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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten einen Vorhang aufzuhängen. Gardinenstangen gelten hier als klassische Lösung, aber es gibt auch andere Alternativen, wie platzsparende Seilsysteme oder moderne Vorhangschienen. 

Die verschiedenen Ausprägungen und Formen der Gardinenstangen mit dekorativen Endstücken eignen sich bestens dazu, dem Vorhang mehr Flair zu verleihen. Die Vorhänge werden mit Hilfe von Ösen, Haken oder verspielten Stoffschlaufen auf die Vorhangstange gebracht. Eine dezentere Lösung sind Gardinenstangen mit integriertem Innenlauf. Die Stangen sollten in einem Abstand von 10 bis 14 Zentimetern über dem Fenster angebracht werden. Für die Länge gilt ein Maß von Fensterbreite plus ungefähr 10 Zentimeter Überhang.

Entscheidet man sich für die eher dezente Aufhängung an einer Vorhangschiene, ist es möglich, durch mehrläufige Schienen mehrere Stoffschichten für eine individuelle Gestaltung der Fenster zu nutzen. Schienen eignen sich besonders gut für jede Ecke des Raumes, da sie über abgerundete Endstücke verfügen. Zusätzlich bieten die mehrläufigen Schienen die Möglichkeit, Stoffe zur Verdunklung anzubringen.

Modern und minimalistisch ist die Aufhängung an einem Seilsystem. Hier werden die Vorhänge an einem Stahlseil mit passender Wandbefestigung angebracht. Die Enden sind leicht an der Wand anzubringen. Man spannt das Seil und hängt die Vorhänge auf. Hier ist es ratsam einen eher leichten Stoff zu wählen.

Schritt 6: Ein überzeugendes Endergebnis in eigener Handarbeit

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Ist der Vorhang nach den eigenen individuellen Wünschen gefertigt, angebracht und aufgehangen, ist Entspannung angesagt. Mit kleinem Aufwand ist nun eine völlig neue Raumwirkung nach den eigenen Bedürfnissen entstanden, die mit unseren sechs Schritten immer wieder aufs Neue verändert werden kann. Und das ganz ohne lästiges Nähen! Und sind wir mal ehrlich: Durch die eigene Arbeit erscheint so ein Endergebnis noch mal viel schöner. Stöbert doch beim Entspannen und Genießen eures eigenen DIYs gerne mal in diesem Ideenbuch für weitere Inspirationen und Tipps zum Thema.

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