Unsere heutige homify 360°-Reise führt uns auf die italienische Insel Pantelleria. Sie liegt auf halbem Weg zwischen Sizilien und
Afrika und trägt aufgrund ihrer vulkanischen Herkunft den Beinamen
Schwarze Insel des Mittelmeeres
. Nicht nur die schwarze Färbung der
Landschaft macht Pantelleria zu einer ganz besonderen Insel, auch in Sachen
Architektur gibt es hier außergewöhnliche Traditionen zu entdecken: Die
Hausbauten, die man hier typischerweise findet, haben ihre Ursprünge in der
Antike und wurden aus örtlichem Lavagestein im Trockenbau errichtet. Unsere
Experten von studio di architettura DISEGNO haben zwei dieser sogenannten Dammusi
behutsam modernisiert, ohne ihnen jedoch ihren traditionellen, rustikalen
Charme zu nehmen. Hier kommen die Bilder zu diesem besonderen Projekt.
Die Steinhäuser von Pantelleria beeindrucken mit dem atemberaubenden Panorama, das sie umgibt. Von diesem erhöhten Punkt direkt an der Küste zeigt sich das Mittelmeer in seiner ganzen Pracht. Den Rahmen dieses Fotos bilden schwarze Lavasteine und genügsame, grüne Gewächse sowie zwei alte Mühlensteine, die früher als Werkzeug dienten und heute als dekorative Elemente die perfekte Kulisse für die unendliche Weite des türkis- bis tiefblauen Meeres bieten.
Dammuso bedeutet in der sizilianischen Sprache so viel wie Dach und bezeichnet somit gleich eines der Hauptmerkmale dieser antiken Bauten. Auf den dicken Wänden aus schwarzem Vulkangestein sitzen nämlich leicht kuppelförmige, weiß getünchte Dächer. Diese dienen dazu, das Regenwasser besser zu sammeln und in Zisternen zu leiten. Gleichzeitig entstehen durch diese Art des Daches im Inneren des Dammuso schöne Gewölbe in jedem Zimmer.
Die beiden Dammusi waren vor der Renovierung fast vollständig zusammengefallen. Beim Wiederaufbau legte man dann diese herrliche Terrasse sowie einen kleinen Garten, Wege aus Lavagestein und Pergolen aus Palmblättern an.
Auf diesem Bild sieht man sehr deutlich die raue, rustikale Struktur der verwendeten Natursteine. Die äußere Hülle der Gebäude wurde auf dem ursprünglichen Grundriss in der traditionellen Trockenbauweise aus lokalem schwarzen Lavagestein errichtet und ist an einigen Stellen zwei Meter dick.
Wer würde hier nicht gerne mit Freunden zu Abend essen oder beim Frühstück auf das Meer hinaus blicken? Die Palmblätter der Pergola verleihen der Veranda ein durch und durch natürliches Finish und spenden an heißen Sommertagen Schatten.
Hier sehen wir eine der Eingangstüren, die mit ihrer engen, natürlichen Gestaltung ebenfalls der Tradition des Dammuso folgt.
Wir betreten den Innenraum des Dammuso und werfen einen Blick in eines der Schlafzimmer. Hier wurden die Wände und die Decke weiß verputzt und der Boden im modernen Zement-Look gestaltet. Die Einrichtung ist reduziert und puristisch gehalten und beschränkt sich auf das Nötigste. Mehr braucht man hier auch nicht, die Hauptrolle spielt sowieso das Meer vor dem Fenster, das uns mit dem beruhigenden Rauschen der Wellen in den Schlaf wiegt.
Die Dammusi haben zahlreiche Türen, sodass man von so gut wie jedem Zimmer direkten Zugang zum Außenbereich hat. Hier sehen wir das Arbeitszimmer und die Tatsache, dass in diesem antiken Haus moderne Technik durchaus eine wichtige Rolle spielt.
Das Badezimmer ist ebenfalls minimalistisch und natürlich gehalten, bietet aber alles, was man braucht und passt perfekt zum Rest des Hauses.
Zum Schluss werfen wir noch einen letzten Blick auf diese besonderen Häuschen. Wir stehen jetzt unten am Strand, von dem aus rustikale Natursteintreppen direkt zu den Dammusi führen. Ein wirklich beeindruckendes Projekt, das uns zeigt, wie man Tradition und Moderne gekonnt verbinden und die beeindruckend weit zurückreichende Geschichte einer ganz besonderen Architektur im 21. Jahrhundert aufrecht erhalten kann.